Am Samstag, 24.02.2018 flogen Hanna Kebinger, Juliane Frühwirt, Lena Hanses und Tim Grotian leider ohne Sven Lohschmidt, der grippebedingt absagen musste, von München nach Talinn und weitere 230 km mit dem Bus nach Otepää/Estland, zum  Austragungsort der Jugend-/Juniorenweltmeisterschaften.

Dort fand mit dem Einzelwettkampf am Montag der erste Wettkampf der Jugendlichen bei eisigen Temperaturen statt. In dieser Altersklasse startete Lena Hanses (DAV Ulm, Jahrgang 1999) und wurde ordentliche 20. Lena konnte im weiteren Verlauf mit Rang 8 im Sprint ein richtig gutes Ergebnis erreichen und wurde 17. im Verfolgungswettkampf bzw. 6. mit der Staffel.

Am darauffolgenden Dienstag stand ursprünglich der Einzelwettkampf der Junioren auf dem Programm. Dieser Wettkampf wurde allerdings von den Verantwortlichen der IBU mit dem ursprünglich für Donnerstag geplanten Staffelwettkampf mit kürzeren Streckenlängen getauscht, da die Temperaturen mit nahezu -20 Grad deutlich unter Null lagen. Somit kam es zu der außergewöhnlichen Situation, dass die Juniorenwettkämpfe mit den Staffelrennen der Mädchen und Buben begannen.

Hierbei konnten unsere beiden eingesetzten Biathleten Hanna Kebinger (SC Partenkirchen/Zoll Ski Team) und Tim Grotian (SC Mittenwald/Zoll Ski Team) jeweils sehr ordentliche Leistungen zeigen – allerdings missglückte ihren Staffelkollegen das Schießen, wodurch anstelle einer sicherlich realistischen Medaillenchance „nur“ Rang 4 bei den Mädchen und Rang 6 bei den Buben erreicht wurde.

Beim Einzelwettkampf am Donnerstag konnte Hanna Kebinger mit einer hervorragender Laufleistung und nur zwei Schießfehlern (2/0/0/0), bei nicht ganz einfachen Windbedingungen, einen tollen 4. Platz belegen – lediglich 6,1 Sekunden hinter der Bronzemedaillengewinnerin aus Russland, die ihr die Zeit auf der letzten Runde noch abnahm. Dieser vierte Platz war zugleich das beste Ergebnis der deutschen Juniorinnen bei diesen Weltmeisterschaften. Im selben Wettkampf wurde die am Stützpunkt trainierende Juliane Frühwirt (SC Tambach-Tietharz/Zoll Ski Team) mit 9 Schießfehlern 45.

Nicht mehr ganz so gut lief es für Hanna beim Sprint- und Verfolgungswettkampf. Nach ungewohnter Schießschwäche im liegenden Anschlag (4/0) wurde sie im Sprint 44., im Verfolgungswettkampf konnte sie sich dann immerhin noch auf Rang 29 verbessern. Juliane Frühwirt erreichte im Sprint einen ordentlichen 14. Rang, am Ende des Verfolgungswettkampfes kam sie als 17. ins Ziel.

Bei den Buben konnte sich Tim Grotian mit den Rängen 20 (Einzel), 15 (Sprint) und 13 (Verfolgung) von Rennen zu Rennen steigern und wirklich sehr konstante, ordentliche Leistungen sowohl beim Laufen als auch am Schießstand in seinem ersten Juniorenjahr anbieten.

Fazit von Bernhard Kröll, Trainer Zoll Ski Team:

„Insgesamt können wir mit den Leistungen unserer Biathleten zufrieden sein, wohl wissend, dass weiterhin konzentriertes, fokussiertes Arbeiten notwendig ist, um vielleicht irgendwann im Weltcup starten zu können. Aber man muss hier schließlich auch die komplette Saison betrachten. In der Gesamtwertung des IBU Junior Cups konnte sich – trotz Abwesenheit des Deutschen C-Kaders bei drei Wettkämpfen im Rahmen der Junioren-Europameisterschaft in Pokljuka aufgrund der JWM-Quali in Deutschland und damit fehlender Punkte – Hanna Kebinger nach Beendigung der Rennserie auf Rang 9, Juliane Frühwirt auf Rang 10 und Tim Grotian auf Rang 12 sehr ordentlich unter den besten Nachwuchsbiathleten der Welt positionieren“.

„Bei der JWM ist mir aufgefallen, dass insbesondere Frankreich, Norwegen, Schweden und die Ostblockländer wie Russland, Polen, Tschechien, Ukraine bereits in diesem Altersbereich enorm professionell arbeiten. Damit meine ich nicht nur die Absicherung während der Wettkämpfe durch eine Vielzahl an Betreuern (Trainer, Medizinischer Bereich, Skitechniker), sondern auch den Materialeinsatz. Zum Teil wurden sogar Ski eingesetzt, die kurz davor noch bei den ´Großen` in Korea bei den Olympischen Winterspielen im Einsatz waren. Hier bin ich der Meinung, muss man in Deutschland überlegen, ob man im nicht ganz unwichtigen Nachwuchsbereich nicht reagieren sollte, um nicht komplett den Anschluss zu verlieren“.

„Allerdings muss man auch neidlos anerkennen, dass z.B. die russischen Buben mannschaftlich richtig stark waren und mit den Biathletinnen Zuk aus Polen und Davidova aus Tschechien zwei Mädels das weibliche Starterfeld dominierten, die kurz davor sogar schon für ihre Heimatländer bei den Olympische Spielen in Korea im Einsatz waren und sogar dort sehr respektable Leistungen zeigten!“ Davidova aus Tschechien präsentierte sich mit den Rängen 15 im Sprint, 25 in der Verfolgung, 12 in der Staffel und 8 in der Mixed-Staffel – und das als Juniorin bei Olympia“.

Die Ergebnisse der JWM findet ihr auf der Seite der IBU